Dieses Buch streichelt die Seele

 

Seelenwinde - ein Werk Fabian Helmichs für das Riedenburger Brauhaus ist mehr als ein Hauch von Ökologie und Achtsamkeit.

Riedenburg. „Seelenwinde. Ein Mosaik der Ökologie“ bereichert seit Donnerstagabend die Bücherlandschaft und bringt frischen Wind in die Diskussion, wie wir Menschen mit unserer Umwelt umgehen. Fabian Helmich nahm sich bei der Buchpräsentation vor einer beachtlichen Besuchermenge stark zurück und verwies auf ein ganzes Team an Mitstreitern, die zum Gelingen des Werkes beigetragen hätten. Letztlich sei dies das Verdienst des zwei Jahre jungen Verlages „entlegenes“. Doch bei aller Bescheidenheit – „Seelenwinde“ trägt unverkennbar die Handschrift Helmichs, der weit mehr als „nur“ die Fotos beigesteuert hat. Das empfand Katrin Krieger ebenso, die das Riedenburger Brauhaus gemeinsam mit ihrem Ehemann Maximilian in fünfter Generation führt. Sie sprach das Riedenburger Multitalent im letzen Jahr anlässlich einer Vernissage an und erteilte ihm den Auftrag, Fotos für die Außendarstellung der ökologisch arbeitenden Traditionsbrauerei zu liefern. Ganz im Vertrauen auf Helmichs Kompetenz, ließ sie ihm freie Hand bei der Wahl der Motive. „Ich habe ihn aber gezielt zu Bauern geschickt, von denen ich wusste, dass sie den Bio-Gedanken leben und überzeugend herüber bringen“, sagte Krieger bei der Vernissage.

Zu jenen gehörten auch Franz Aunkofer aus Herrnsaal und Markus Eckert aus Eckental-Herpersdorf, die ebenfalls zu den ersten gehörten, die einen Blick in das Buch „Seelenwinde“ werfen durften. Die Bilder sind emotional berührend und authentisch; nichts ist gestellt, nichts inszeniert. Den Fotoauftrag zu erledigen, sei ihm sehr leicht gefallen, blickte Helmich zurück, doch dann seien da noch die intensiven Gespräche mit Menschen gewesen, die den achtsamen Umgang mit der Natur lebten und die das ohne erhobenen Zeigefinger, aber aus tiefster Überzeugung an andere weiter geben. Was sie zu sagen hatten, sollte in Kombination mit den Momentaufnahmen aus ihrer Arbeit auf dem Acker, im Hopfengarten oder mit den Tieren in Form eines Buches den interessierten Leser einladen, sich Gedanken über das eigene Leben und Handeln zu machen.

Dass dies gelingen würde – daran glaubte nicht nur Helmich. „Seelenwinde“ überzeugte viele schon im Vorfeld und konnte als crowd funding-Projekt realisiert werden. Auch Katrin Krieger überraschte die hohe Qualität des „Mosaiks der Ökologie“ nicht: „Es ist einfach toll, weil es die Seele streichelt“, sagt sie bei der Buchpräsentation und der Eröffnung der Fotoausstellung im Riedenburger Brauhaus im Rahmen der 150 Jahr-Feier des ökologisch arbeitenden Betriebes.

Das Buch „Seelenwinde. Ein Mosaik der Ökologie“ ist zum Preis von 24,90 Euro erhältlich beim Verlag „entlegenes“. Kontakt: www.entlegenes.de

 

von Petra Kolbinger

Mittelbayerische Zeitung


Seelenwinde wurde Produkt des Monats Juli bei der Druckerei Aumüller




Sonntagsbraten - Das Kochbuch 6

 

Buchvorstellung: SONNTAGSBRATEN – Das Kochbuch | Gedanken und Rezepte einer Idee

 

SONNTAGSBRATEN – Das Kochbuch | Gedanken und Rezepte einer Idee | Buchvorstellung

 

Das Buch von Vincent Fricke habe ich leider und zugleich Gott sei Dank nur durch einen Zufall entdeckt. Ich befand mich auf einem Event auf welchem Vincent Fricke Koch war. Wir kamen ins Gespräch und sprachen so auch über sein neues Kochbuch. „SONNTAGSBRATEN – Das Kochbuch“ heißt es und beschäftigt sich mit der Thematik Fleisch. Keine Sorge – nicht das 1.000 Kochbuch, welches ihr in euer Regal stellt und dort versauern lässt. Neue Ansätze, neue Gedanken und schon zu Beginn erfrischend anders. Der Einstieg ist eine Widmung an seinen Vater – rührend und zugleich gedankenanregend. Mir hat es ab der ersten Seite Spaß gemacht und ich möchte euch daran teil haben lassen.

 

SONNTAGSBRATEN – Das Kochbuch:  Inhalt und Botschaft

 

 

Schon nach dem ersten Umblättern ist klar: Das Buch von Vincent Fricke ist anders. Sechs Seit dick und rot auf rechteckigen Seiten gedruckter Prolog in Form eines Statements. Und so legt er auch los: „(…) Man könnte behaupten, wir befinden uns auf der Schwelle zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft der Ernährung.“ Es geht um den Respekt vor dem Tier und dem, was man da eigentlich vor sich auf dem Grill oder Teller hat. Sich bewusst zu machen und zu wissen, was es bedeutet, ein Tier zu töten, welches man anschließend verspeist.  Einst ein lebendiger Teil unseres Ökosystems ist es jetzt „bloß noch“ ein Sattmacher.  V. Fricke zeigt schon in seinem ausführlichen Statement, mit dem sich wohl jeder Fleischesser ein wenig identifizieren kann, was der Fehler im System ist und wie der Umgang mit der Produkt „Fleisch“ anders angegangen werden kann. Mir hat es schon nach den ersten zwei Seiten geholfen eine andere Sichtweise – betroffen oder auch nicht – zu diesem Thema zu bekommen. Lest weiter über die ganz persönliche Geschichte von V. Fricke und wie er – ganz ohne es zu planen – zum „Fast-Vegetarier“ wurde. Ich habe das Buch gelesen – von hinten bis vorne – und auch wenn ich kein Fleischesser bin, habe ich das Thema neu verstanden.

 

 

 

Sonntagsbraten - Das Kochbuch 1

Vincent Fricke – Koch und Autor

 

Tut euch und eurer Gedankenwelt einen Gefallen und lest einfach nur einmal den Prolog und die Einleitung, blättert durch die zahlreichen Rezepte und findet auch ihr vielleicht einen neuen Ansatz zu der Thematik Fleisch und Kochen. Es geht nicht darum, dass ihr danach fleischlos lebt – das zeigen schon die Rezepte – nein viel mehr geht es um eine Geschichte, eine Idee und neue Ansätze. Mich hat das Buch „SONNTAGSBRATEN – Das Kochbuch“ untypischerweise – zumindest für ein Kochbuch – sehr berührt und neugierig gemacht. Lässt der Einstieg doch mehr vermuten man würde dazu angetrieben werden Vegetarier zu werden, überzeugen die Rezepte vom Gegenteil. Verzicht hier und da auf Fleisch, bewussterer Umgang mit der Materie an sich und hier und da eine bewusste Überlegung ob es nun wirklich schon wieder und schon wieder und schon wieder Fleisch sein muss reichen eigentlich schon aus.


Das „Buch-Cover“

 

Fricke beschreibt die Faszination Fleisch für uns so: „(…) Man trifft sich an einem lauen Sonntagabend, schmeißt den Grill an, kippt zusammen ein paar Bier, huldigt dem Côte Bœuf vom Metzger seines Vertrauens mit einem kleinen Feuer, über dessen Glut dann mit dem langsamen zerfließenden Fett des Grillgutes der vollkommenste und ehrlichste Geschmack entsteht, den Fleisch nur haben kann.“ Los geht die Rezeptreihe mit der Geschichte über den ersten Sonntagsbraten (lasst euch überraschen). So dann folgen tolle Rezepte zum Oxtailburger mit Pommes Frites, Kotelett vom Duroc-Schwein, Sauerbraten im Weckglas, den Short Ribs und vielem mehr. Zu jedem Rezept gibt es eine kleinen Text, welcher die Anforderungen an das Rezept aufzeigt. Einige Farbbilder in dem quadratischen Buch sind auch enthalten.

 


Sonntagsbraten – Gedanken und Rezepte einer Idee

Auf den letzten Seiten wird auf die Abkürzungen in den Rezepten (Bd, Stk, Tl, EL, Bl, usw.) eingegangen und eine ebenso persönliche Danksagung, wie es auch der Start des Buches war, als Abschluss hinterlassen. Von der Aufmachung, über die Grundidee, bis hin zum hohen Persönlichkeitsfaktor überzeugt mich dieses Buch komplett.

Die Rezepte sind verständlich und für jeden mit ein bisschen Geschick in der Küche umsetzbar. Dieses Buch macht Freude, bringt gute Laune und sorgt – wie bereits erwähnt – für einen neuen Gedankenansatz. Ich kann euch nur empfehlen zuzugreifen. Probiert es selbst aus. Eure aktuelle Einstellung zu Fleisch spielt dafür keine Rolle. Es geht mehr darum neue oder andere Gedankenansätze zu lernen und neu anzusetzen. Daumen hoch für dieses mutige, gekonnte und gelungene Werk.

Viel Spaß damit.

 

aus Biancas Blog: http://essengehenistaucheinhobby.de/alle/sonntagsbraten-das-kochbuch-buchvorstellung/